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Jolanta Switajski und Hans Gunsch: 03.03. – 31.03.2024

spürbar – sichtbar
Skulptur und Malerei

Vernissage: Sonntag, 03. März 2024, 11:15 Uhr

Begrüßung: Bürgermeister Jens Theobaldt
Einführung: Ingeborg Maria Buck M.A., Kunsthistorikerin
Musik: La Granja de Abrazos, Gitarrenquartett der Musikschule Filderstadt (FILUM) unter der Leitung von Adam Šolta

Ausstellungsdauer: 03. bis 31. März 2024

Die Vernissage

Die zahlreichen Besucher, die zur Eröffnung der Ausstellung „spürbar – sichtbar“ in die Städtische Galerie Filderstadt gekommen waren, erlebten eine rundum gelungene Vernissage. Bürgermeister Jens Theobaldt begrüßte als Hausherr die Gäste, die Kunsthistorikerin Ingeborg Maria Buck führte kurzweilig, fundiert und empathisch in die Ausstellung ein. Das virtuose Gitarrenspiel von Britta, Ella und Arne Dingler mit dem Dozenten der Musikschule Filderstadt (FILUM) Adam Šolta war ein Hochgenuss. Jens Theobaldt meinte zu Recht, man könne den Titel der Ausstellung erweitern zu „spürbar – sichtbar – hörbar“.
Überhaupt sind die beiden Kunstschaffenden, Jolanta Switajski und Hans Gunsch, ein starkes Team. Beide sind starke, eigenständige Künstlerpersönlichkeiten. Sie sind aber auch kommunikationsstark und offen für die künstlerische Arbeit anderer. Ihnen ist es im gegenseitigen Dialog bei der Planung und dem Aufbau gelungen, die Ausstellung „spürbar – sichtbar“ so zu gestalten, dass ihre jeweiligen Kunstwerke nicht bloß zufällig nebeneinander hängen oder stehen, sondern sich ein Dialog zwischen Jolanta Switajskis Skulpturen und Hans Gunschs Gemälden entwickelt. Und wenn die Besucher der Ausstellung es wollen, können sie ihren persönlichen Erfahrungsschatz in den Dialog mit der Kunst einbringen.
Unser Dank gebührt allen, die zum Gelingen der Ausstellung und der Vernissage beigetragen haben, insbesondere auch Christiane und Lisa, die sich um das leibliche Wohl der Vernissagengäste gekümmert haben. Vom Hefezopf, der traditionell bei unseren Vernissagen gereicht wird, ist nichts übrig geblieben!

Eindrücke von der Vernissage und der Ausstellung
(Fotos von Ulrike Saremba und Michael Schmidt)

Die Künstler

Jolanta Switajski

Jolanta Switajski ist Bildhauerin und arbeitet ausschließlich mit Holz. Ihr Werkzeug ist die Motorsäge. Ihre bildhauerische Arbeit wurzelt in einer grundsätzlich antiklassischen Auffassung. Nicht verfeinert. Blockhaft, authentisch und expressiv. Im Verzicht auf eine individuelle Ausformung von Antlitz und Körper. Die Gruppenkonstellationen, die sie immer wieder erschafft, sollen Kraft ausdrücken, die im sozialen Miteinander steckt: Schutz – Bewahren des Lebens – Anklage – Aufschrei – Widerstand. Die matten, diffusen Farben, die sie ihren Skulpturen gibt, wirken wie die Nebel über den Geschichten, über den Seelen und Verletzungen, von denen sie alle zu erzählen hätten; sie sind ein zarter Schutz der verletzten Biografien darunter. Milchig wirken sie gelegentlich, wie die Rudimente des Fraulichen, das sie einst mal hatten. Was die meisten Figuren eint, ist die gebeugte Haltung, sind die Krümmungen ihrer Körper – in den vielen Wirklichkeiten bis heute, die Folgen von Gewalt, zu vieler Geburten, doppelter Arbeitsbelastung, unzureichender Ernährung und der endlosen Wege, die sie in ihrem Leben zurücklegten.

Hans Gunsch

Figurenmalerei ist so alt wie die Kunstgeschichte selbst und seit jeher ein Mittel der Kommunikation, um Distanz zu überbrücken. Der Mensch im Bild reicht dem Menschen vor dem Bild, dem Betrachter, sinnbildlich die Hand und tritt mit ihm in Verbindung. Dieser Prozess findet bei Hans Gunsch auf besondere Weise statt, denn entweder drehen uns seine Protagonisten den Rücken oder die Schulter zu, oder aber sie halten die Augen geschlossen, als wollten sie die Kommunikation verhindern. Dabei verbindet er unterschiedliche Motive aus verschiedenen Zeitebenen. Erinnerungen werden mit fotografischen Vorlagen und Arbeiten nach Modell kombiniert. Immer wieder werden die Modelle doppelt oder gespiegelt auf einem Gemälde wiedergegeben. Auch befinden sich die Protagonisten in einem Farbraum und nicht in einem realen Raum. Der Bezug zur Farbfeldmalerei ist ihm dabei wichtig. Es sind im Grunde Eindrucks- und Momentcollagen, in denen Figuration auf Abstraktion trifft. Seine Bilder laden den Betrachter trotz all dieser Irritation dazu ein, sich in den Farbraum zu begeben und dabei in das eigene Innere zu schauen.

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Ausstellungsort:

Städtische Galerie Filderstadt
Bonländer Hauptstraße 32/1
70794 Filderstadt-Bonlanden

Öffnungszeiten:
Donnerstag, 10:00 – 12:30 Uhr
Samstag, 15:00 – 18:00 Uhr
Sonntag, 11:00 – 17:00 Uhr