Küfis

Poster: Mitglieder des Vereins "Künstler der Filder e.V."
Mitglieder des Vereins „Künstler der Filder e.V.“

Herzlich willkommen bei den Künstlern der Filder

Wir sind

ein Zusammenschluss von künstlerisch aktiven und fördernden Mitgliedern. Der Verein „Künstler der Filder e.V.“ verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke. Er wurde 1963 gegründet.

Wir

  • fördern die Künste mit dem Ziel, sie in einem möglichst breit gefächerten und repräsentativen Querschnitt der Öffentlichkeit zu präsentieren.
  • fördern die spartenübergreifende Vernetzung regional tätiger Kunstschaffender, z.B. mit der Musikschule Filderstadt und der Kunstschule Filderstadt.
  • regen den Austausch und das Gespräch innerhalb der Mitglieder und mit dem Publikum an.

Unsere Mitglieder

  • können ihre künstlerischen Aktivitäten präsentieren und mit anderen diskutieren.
  • profitieren von der Vernetzung des Vereins mit anderen Kultureinrichtungen der Region.
  • werden regelmäßig und persönlich über alle Veranstaltungen informiert und eingeladen.
  • können sich ehrenamtlich in interessanten Projekten ihrer Wahl engagieren.

Wir kuratieren und organisieren

im Rahmen der Reihe „FILTЯA – küfis zeigen kunst“
jährlich vier Ausstellungen in der Städtischen Galerie
Filderstadt, für die sich jede Künstlerin und jeder
Künstler bewerben kann, sowie eine Jahresausstellung
unserer Künstlermitglieder.

Werden Sie Mitglied als Künstler und Förderer

    Bei Interesse und Bewerbungen wenden  Sie sich bitte an unser Vorstandsteam.

    Vorstand

    Michael Schmidt
    Erster Vorsitzender
    Telefon: 0049 (0)711 75865689

    Ulrike Saremba
    Stv. Vorsitzende

    Heike Schmidt
    Kassier

    Dr. Rudolf Worofka
    Schriftführer

    Alle  Mitglieder des Vorstands erreichen Sie unter der E-Mail-Adresse vorstand_kuefi[at]kuefi.de

    E-Mail-Adressen für Fragen

    • zur Mitgliederverwaltung: mitglieder_kuefi[at]kuefi.de
    • zum Internet-Auftritt: webmaster_kuefi[at]kuefi.de
    • zum Datenschutz: datenschutz_kuefi[at]kuefi.de

    Künstlerischer Beirat

    Petra Friedrich
    Eva Hoppert
    Marion Musch
    Albrecht Weckmann
    und die Mitglieder des Vorstands

    Satzung

    Unsere Satzung informiert über Ziele und Organisation der Künstler der Filder. Sie können Sie hier herunterladen:

    Satzung des Vereins „Künstler der Filder e.V.“

    Walter Bauer: 60 Jahre Künstler der Filder – Ein Glücksfall für Filderstadt

    Bei der Neu- und Umstrukturierung des Vereins der Künstler der Filder 1983/84 war ich als Mitglied des Vereins und als Stadtrat dabei und wurde nun gefragt, ob ich aus meiner Perspektive einen Beitrag für diese Broschüre schreiben könnte. Gerne nehme ich Interessierte mit in eine bewegte Zeit, die mir sehr viel bedeutet.
    Menschen brauchen Perspektiven, wollen ihr Leben und ihre Umwelt gestalten. Dies wird v. a. dann bewusst, wenn dies Menschen vorenthalten, ja verboten wird. Das ging auch vielen Kunstschaffenden so in den Zeiten der Nazi-Gewaltherrschaft. Sie hatten mit Verboten, Verfolgung und Haft zu rechnen, wenn sie nicht nach der Pfeife des Führers und seiner Schergen tanzten.
    Nachdem die ersten Trümmer nach 1945 beseitigt, Zwangseinquartierungen und Unterkünfte notdürftig gesichert waren, und hungrige Münder wieder etwas zum Kauen bekamen, machten sich Menschen auf den Weg, um in der neuen Freiheit ihre Vorstellungen in Wort, Bild und dreidimensional zu artikulieren.

    Das war auch in Bernhausen so
    Der Künstler Hellmut Marcus von Baranovsky hatte nach mehrjährigen Vorbereitungen mit gleichgesinnten Mitgliedern des „Verbandes der Künstler und Künstlerinnen Baden-Württemberg“ (VBKW) 1963 den „Verein freischaffender Künstler – Künstler der Filder“ gegründet. Ihr Ziel war es, sich aktiv am Kulturleben zu beteiligen, waren doch viele von ihnen von den Nazis mit Berufsverboten daran gehindert worden.
    1966 bewilligte die Gemeinde Bernhausen Hellmut Marcus in der Bruckenackerschule einen Raum für Ausstellungen: Das „Kleine-Kunst-Kabinett“, das er fortan leitete. Der Kulturamtsleiter der Stadt Filderstadt, Gert Herzhauser, sah nach 15 Jahren bei der Leitung des KKKs Handlungsbedarf. Rechtzeitig sollte diese Arbeit in jüngere Hände gelegt werden.

    Neue Wege
    Dafür bot sich der Glasmaler, Künstler und Pädagoge Axel Zimmermann an. Vielfältige, lange und schwierige Gespräche mit Weggenossen, mit Gert Herzhauser, OB Dr. Bümlein und auch mit mir. Axel war es wichtig, den Rahmen für die Kunstausstellungen des KKK mit der privaten Fixierung auf Hellmut Marcus zu ändern und in eine offene „Städtische Galerie“ überzuleiten. Seine Bedingungen waren: Die Stadt Filderstadt solle mehr Verantwortung übernehmen, geeignete Galerieräume mit Arbeits- und Lagerraum und einen bescheidenen Finanzierungssockel zur Verfügung stellen. Ferner erwartete er amtliche Unterstützung bei der alltäglichen Arbeit der Galerie. Sein Angebot lautete, dass er ehrenamtlich mit der Unterstützung des Vereins der KüFis die Leitung der Städtischen Galerie Filderstadt übernehmen würde.
    Als Arbeitsprogramm ins Auge gefasst wurden neben der Durchführung regelmäßiger Ausstellungen die Anmietung von Atelierräumen (später realisiert in der Schulstraße in Plattenhardt), die Durchführung von Symposien (zwei Bildhauersymposien konnten durchgeführt werden), ein Mitspracherecht bei Kunstangelegenheiten im öffentlichen Raum und Ankäufe zum Aufbau einer städtischen Sammlung (städtische Artothek heute in Sielmingen). Beispielhaft war die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und großen Teilen des Gemeinderates.

    Herausforderungen in der Kommune wurden zum Politikum
    Nein, einfach war nicht alles! Überhaupt nicht! Da gab es z.T. geradezu üble Querschüsse konservativer Kollegen. Ich habe noch gut in Erinnerung, als im Rahmen eines Bildhauersymposiums die Metallskulptur von Lutz Ackermann als „Rostkunst“ denunziert wurde. Neidgefühle wurden geschürt und unsägliche Finanzierungsdebatten wurden geführt.
    Die z.T. bösartige Auseinandersetzung mit der modernen Kunst fand 1992 einen traurigen Höhepunkt, als eine Holzplastik des Bildhauers HWP Diedenhofen, die im Rahmen eines Bildhauersymposiums entstanden und dann in Sielmingen aufgestellt worden war, angezündet wurde. Eine Bürgerinitiative forderte lauthals die Entfernung des Kunstwerks. Seit einigen Jahren stehen nun die zwei Köpfe in der Filharmonie.

    Ein Kunstobjekt muss nicht jedem gefallen!
    Wer aber Objekte, Bilder, Schriften, die er nicht verstehen will oder einfach ablehnt und deshalb beschädigt oder gar vernichtet, der stellt sich in eine Reihe mit den Bücherverbrennern, die ab 10. Mai 1933 die
    Kampagne „Wider den undeutschen Geist“ inszenierten und Tausende Bücher jüdischer Autoren und anderer politisch unbequemen Schriftsteller öffentlich verbrannten. 1936 erging dann ein totales Verbot jeglicher Kunst, die nicht ins braune Konzept passte. Hunderte Kunstwerke wurden aus den Museen entfernt und entweder für die Ausstellung „Entartete Kunst“ konfisziert, ins Ausland verkauft oder sogar zerstört.
    Heinrich Heine hatte bereits 1823 geschrieben: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“
    Kunst ist ein Lakmustest für jede Demokratie. Wer Kunst bewusst beschädigt oder zerstört, der entwickelt auch die Bereitschaft, mit Menschen so umzugehen! Erich Kästner formulierte 1933: „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“

    Künstlerisches Schaffen inspiriert
    Den Verantwortlichen des Vereins der Künstler der Filder gelang es – vor allem in den letzten vier Jahrzehnten – viele Künstlerinnen und Künstler in ihrem Schaffen zu unterstützen und ihnen eine öffentliche Plattform zu geben. Zusammen mit der Verwaltung und fortschrittlichen Kräften des Gemeinderates brachten sie es fertig, Menschen dafür zu gewinnen, ein Netzwerk zu flechten, das alle kreativen und künstlerische Bereiche einbezog. Dies war genial für Filderstadt!

    Aufbruch
    Ich hatte das große Glück als KüFi-Mitglied und als Gemeinderat mitwirken zu dürfen, als in Filderstadt in den 80er-Jahren verantwortungsvolle und kreative Menschen aufbrachen und sich in die Entwicklung unserer Stadtgesellschaft einbrachten. Die Bildungs- und die Kulturarbeit wurden zusammengesehen als notwendige Grundlage einer Gesellschaft, die den Menschen in seiner Handlungsbereitschaft- und Handlungsfähigkeit beteiligen wollte, nicht nur um das eigene Ego zu befriedigen, sondern, um selbstbewusst die Entwicklung unserer Stadt mitzugestalten, mitzuverantworten und sich aktiv einzubringen.
    Wechselseitige Unterstützungen zwischen den Kulturschaffenden und der Verwaltung motivierten und inspirierten uns, dass sich zusätzlich zu den bildenden Künsten ein glanzvoller kultureller Bereich mit hoch motivierten Abteilungsleitungen entwickelte. Ein Glücksfall war, dass mit Oberbürgermeister Dr. Peter Bümlein 1983 ein Stadtoberhaupt gewählt wurde, das die Chancen sah, die sich für Filderstadt boten. Entscheidend war aber, dass nicht nur geredet, sondern gehandelt wurde!

    Raumprobleme und mehr
    Die „Aktivisten“ um Axel Zimmermann, Alfred Schürmann, Michael Kannicht, Waldemar Beck und a. m. auf der einen Seite und Amtsleiter Gert Herzhauser und OB Dr. Bümlein gelang es neue „Kunsträume“ zu schaffen! Vom Kleinen Kunstkabinett in der Bruckenackerschule, Räumen im Sauna-Foyer des Hallenbads Bernhausen, der teilweisen Aneignung öffentlicher Flächen – heute würde man auch sagen „Flashmob“ – ging es bis zu den Räumen im UG des Bürgerzentrums, der neu gegründeten „Städtischen Galerie Filderstadt“. Selbst verantwortet und betrieben von den Künstlern der Filder: Ein Aushängeschild für die Stadt Filderstadt – und alles EHRENAMTLICH!
    Die Künstler der Filder waren sich stets auch ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst und beteiligten sich engagiert und erfolgreich beim gemeinsamen Kampf gegen die Pläne von Landesregierungen, die wiederholt den Bau einer zweiten Start- und Landebahn am Flughafen durchboxen wollten.

    Nach über 20 Jahren stellte sich erneut die Frage: Wer zieht den Karren weiter?
    Nach kurzzeitigen Wechseln in der Führung übernahm die Dozentin am Seminar in Kirchheim, Realschullehrerin und Künstlerin Sabine Schäfer-Gold von 2009 bis 2021 den Vorsitz der Künstler der Filder und die Leitung der Städtischen Galerie. Dank ihres Geschicks und ihrer großartigen Fähigkeiten blühten die KüFis und die Städtischen Galerie auf!

    Doch im Januar 2011 zogen dunkle Wolken auf.
    Quasi über Nacht mussten die Ausstellungsräume im Bürgerzentrum geschlossen werden, weil die Vorschriften des Brandschutzes einen zweiten Fluchtweg forderten! Mit der Schließung der Ausstellungsräume drohte das Aus der Städtischen Galerie und des Vereins der Künstler der Filder! Aber so schnell gaben Sabine Schäfer-Gold und ihr Netzwerk nicht auf!
    Alle Register wurden gezogen, um Alternativen zu finden. Die Filharmonie war nur ein kurzfristiger Ersatz aber keine Lösung, denn die Kunstwerke waren im Betrieb ungeschützt. In der Verzweiflung wurde die leer geräumte, ehemalige Gaststätte Rössle in Bonlanden, vor ihrem Umbau für eine einmalige Ausstellung genutzt; Thema: „Brandzeichen“. Das war ein Signal und ein unvergessliches Ereignis! Ein ehemaliger Laden in Sielmingen kam als Galerie ins Gespräch, erwies sich aber als ungeeignet. Herbert Köhn, der damalige BdS-Vorsitzende von Bonlanden, gab mir den Tipp, eine ehemalige Vergnügungsstätte im Alber-Gebäude in Bonlanden zu nutzen. Ich besichtigte die Räumlichkeiten und beriet dies mit Sabine, mit Mitgliedern meiner Fraktion und mit der Stadtverwaltung. Ich schlug meiner Fraktion vor, einen entsprechenden Antrag zu stellen, um in Bonlanden neben der Marktstraße die Städtische Galerie unterzubringen. Dieser Antrag fand Anklang bei der Verwaltung und im Gemeinderat. Das Vorhaben wurde realisiert! Der Raum erweist sich bis heute als ideal und wurde inzwischen von der Stadt Filderstadt erworben.

    2023 wurde Michael Schmidt zum Vorsitzenden der KüFis gewählt und löste Philipp Kompalla ab, der 2021 auf Sabine Schäfer-Gold gefolgt war.

    Inzwischen ist die Städtische Galerie sinnvollerweise auch eine Veranstaltungsstätte für die Stadt Filderstadt. Reibungen in der Zusammenarbeit konnten inzwischen weitgehend beseitigt werden. Ziel der Stadt muss es jedenfalls sein, die Städtische Galerie in ihrem fruchtbaren Zusammenspiel mit den Künstlern der Filder, der Musikschule, dem Fotoclub, der Kunstschule, dem Stadtmuseum, dem FilderKultKino e.V. und anderen mehr wertschätzend und respektvoll zu unterstützen.

    Netzwerk und Ausstrahlung auf Filderstadt – Menschen gewinnen
    Der gelingende Aufbruch in den 80er Jahren und das aktive Handeln steckten die ganze Stadtpolitik an: Das Stadtentwicklungsprogramm (STEP), wurde von breiten Teilen der Bevölkerung und der Verwaltung unterstützt. Der STEP-Sprecher, Küfi-Mitglied und Kunsterzieher Fred Oehring konnte nach dieser eingehenden Bürgerbeteiligung vielfältige Anstöße für die Stadtentwicklung überreichen. Im Bildungsbereich wurden neue Ansätze erarbeitet: Aus den Betreuungseinrichtungen der Kindergärten, in denen gerade mal ca. 50 Prozent der Kinder einen Platz finden konnten, wurden Bildungseinrichtungen für alle Kinder geschaffen.
    Das neue Denken strahlte aus auf die Schullandschaft und auf die Erwachsenenbildung: So können die Schulen und Kitas die kulturellen Institutionen in ihre Arbeit nicht nur einbeziehen! Dies ist ausdrücklich erwünscht!

    Absolute Glücksfälle waren der unvergessene Peter Beck, der die VHS Filderstadt auf eigene Beine stellte und das Kulturleben mit viel Einfallsreichtum erblühen ließ; mit Claudia Vöhl fand die Stadt eine Nachfolgerin, die den Bildungs- und Kulturbereich zu einem Amt konzipierte, das bis heute viel Anerkennung findet und verdient.

    Albrecht Weckmann, schuf zusammen mit Peter Beck der Verwaltung und den KüFis die Kunstschule und sorgte mit den Bildhauersymposien und lebendigen Aktionen über Literatur, Theater, Geschichte und Musik in der Stadt für Leben in der Auseinandersetzung mit den Künsten. Da traf es sich gut, dass mit dem Geschäftsführer der Filharmonie, Thomas Löffler, und seinem Kulturverantwortlichen Sven Pflug zwei Männer hinzukamen, die dem Kulturleben den nötigen Platz verschafften.

    In der Alten Mühle in Bonlanden wurden mit Hilfe eines neuen Kulturvereins junger Menschen Möglichkeiten für die Kleinkunst, für Bands und für die Erwachsenenbildung geschaffen.

    Auch mit Nikolaus Back hatte Filderstadt einen Volltreffer gelandet, nicht nur für das Archiv und das Stadtmuseum! Er war und ist ein sehr wertvoller Netzwerker für den ganzen Kulturbereich Filderstadts.

    Wichtige und glückliche Schritte gelangen im Bereich des Büchereiwesens mit Frau Roesner, die der Stadtbibliothek eine Öffnung in vielfältige Bereiche ermöglichte und die unsere Bibliothek zu einer modernen Dienstleistungs-Bildungseinrichtung entwickelte.

    Maria Fiedler und jetzt Katrin Bleier schufen aus der Musikschule Filderstadt einen glanzvollen „Leuchtturm“, der weit über die Filder hinausstrahlt. Der Juwel wäre aber ohne die überaus großzügige Unterstützung durch die Karl-Schlecht-Stiftung nicht in diesem Ausmaß möglich geworden.

    Da war doch noch was!
    Ohne den ausgezeichneten Ruf im Kunstbereich wäre ein weiteres Highlight kaum möglich geworden. Das Land Baden-Württemberg trug nämlich der Stadt Filderstadt an, die „Sammlung Domberger“ in Filderstadt dauerhaft zu präsentieren. Räume wurden im Dombergerhaus angemietet, fachgerecht umgebaut und das Serigrafiemuseum Filderstadt ist inzwischen ein weiterer Leuchtturm. Allerdings sind hier noch einige Aufgaben für die Zukunft zu lösen! Ziel sollte sein, das Dombergerhaus zu erwerben, um das Museum dauerhaft zu sichern und um weitere Verbesserungen zu ermöglichen!
    Gebündelt werden die Kunstbereiche im Kunstbüro bei Ina Penßler. Zum Aufgabengebiet gehören: Städtischer Kunstbesitz, Leitung der Städtischen Artothek, Koordinierung der Galerietermine, Leitung des Serigrafie-Museums mit der Sammlung Domberger – Eine Siebdrucksammlung des Landes Baden-Württemberg, Kunst im Öffentlichen Raum, Kooperationen mit Kulturregion Stuttgart e. V.

    Mir ist es wichtig, dass wir auch in Zukunft die Freiräume für Menschen erhalten und erweitern, die sich kreativ und aktiv für unsere Stadtgesellschaft einbringen wollen. Mein Dank und Respekt gehört allen, die bereit waren, für den Verein der Künstler der Filder Verantwortung zu übernehmen.

    Sabine Schäfer-Gold: 50 Jahre Küfis

    Welch eine Aufgabe, diese 50 Jahre zu beschreiben – 50 Jahre Kunst beginnend in Bernhausen, einem der heutigen Filderstädter Ortsteile – damals gab es noch kein Filderstadt!
    Ganz am Anfang steht wie immer die Legende: in einer Stuttgarter Kneipe, dem „Filderhof“ trafen sich junge Stuttgarter Künstler zum Stammtisch und hatten eines Tages die gemeinsame Idee, einen Ausstellungsraum für Kunst zu suchen – warum nicht auf den Fildern?
    Die Idee wurde weitergespielt und im Dezember 1963 fand die erste Ausstellung im Kleinen Kunstkabinett statt. Ein Dankes-Brief des damaligen Vorsitzenden Hellmut Marcus an den damaligen Bürgermeister Fischle belegt dies auf anschauliche Weise:

    …Im Grund genommen wollen wir nichts anderes, als die Bewohner der Filder auch für künstlerische Dinge aufzuschliessen, aus dem Alltag herauszureissen und ihnen damit zu sagen, dass es im Leben auch noch geistige Auseinandersetzungen gibt, Dinge, die noch wichtiger sind als nur der nackte Materialismus. Wenn uns Künstlern das gelingen sollte, dann erfüllt sich von selbst der Sinn und Zweck unserer Aufgabe…

    Dazu brauche ich fast nichts mehr hinzuzufügen: Dies ist nach wie vor unser Anliegen!

    Aus der Künstlergruppe der Gründerjahre – dazu gehört einer unserer langjährigen Vorstände Axel Zimmermann – sind heute 70 Künstlerinnen und Künstler geworden!

    In diesen 50 Jahren haben sie in einer unermüdlichen Ausstellungstätigkeit  Künstler regionalen, nationalen und sogar internationalen Ranges  präsentiert und dazu weitere große Projekte realisiert. Zwei große Bildhauersymposium, von denen heute noch viele Plastiken in Filderstadt ein großartiges Zeugnis ablegen die Aktionen gegen den Flughafenausbau „Landraub“ sowie das Projekt „Kunstblick“ in Zusammenarbeit mit der inzwischen gegründeten Kunstschule waren solche vielbeachteten Aktionen der Küfis. Sowohl bei den Bildhauersymposien als auch beim Projekt „Kunstblick“ war die Stadt Filderstadt der Veranstalter.

    Immer im Blick die „Bewohner der Filder“ wurden nach dem Kleinen Kunstkabinett  weitere Ausstellungsmöglichkeiten gesucht . Zuerst im Gartenhallenbad Bernhausen und schließlich 1985  durch die Initiative des neuen Vorsitzenden Axel Zimmermann die Städtische Galerie im Bürgerzentrum Bernhausen . Die erste Ausstellung „Lohn der Angst“ in Kooperation mit den „Müttern für den Frieden“ fand noch im unverputzten Keller des ehemaligen Modehauses Schumacher statt – der späteren Galerie.

    Es folgten viele gute Jahre  im Keller mit wunderbaren Ausstellungen unter wechselnden Vorständen und Galerieteams:

    Dem Gründungsvorsitzenden Axel Zimmermann folgte der  2011 verstorbene Wissenschaftsjournalist Alfred Schürmann. Danach wurden Michael Kannicht , Waldemar Beck, Anna Kaufmann-Kenngott, Gerald Dufey und seit 2009 Sabine Schäfer-Gold in den Vorstand gewählt. Im November 2010 feierten die Künstler der Filder noch mit einer großen Vernissage „Gucksch du“ das Jubiläum  „25 Jahre Städtische Galerie“.

    Doch kaum 2 Monate danach kam das große Ende: aus Brandschutzgründen wurde von einem Tag auf den anderen mitten in einer Ausstellung die Galerie geschlossen.

    Künstler ohne Galerie – geht das? Hält der Verein das aus? Ein Häuflein Unentwegter gab nicht auf , setzte sich –  und den Gemeinderat  – unter Druck und suchte unbeirrt nach neuen Räumen. Dank der großzügigen Überlassung des Foyers der FILharmonie konnten noch ein paar der geplanten Ausstellungen stattfinden – oft jedoch nur für ein paar Tage . Im „Exil“ wurde sogar an eine Jahresausstellung gedacht und fand für nur einen Tag mit großem Arbeitseinsatz und noch größerer Spontaneität und Kreativität in den „Abrissräumen“ der ehemaligen Gaststätte „Rössle“ in der Oberdorfstraße statt – eine der besten Jahresausstellungen unter dem Thema „Rauchzeichen“.

    Besonders der Leiterin des Amts für Bildung, Kunst und Kultur Claudia Vöhl  und Albrecht Weckmann ist zu verdanken, dass  man durch einen Tipp von Walter Bauer schließlich in Bonlanden neue Räume für die Galerie fand: in der ehemaligen Kneipe „ Cheers“ . Ein herzlicher Dank an dieser Stelle an die Bürgermeister und Gemeinderäte, die trotz notorisch leerer Kassen die Investition und den Umbau genehmigt haben!

    Mit einem „Kuh-Umzug“ von der alten zur neuen Galerie und der Jahresausstellung “Blickwechsel“ feierten die Küfis im März 2012 ihr neues Domizil!

    Ein Neuanfang! Nach langer Zeit der Stagnation wurden frische Impulse umgesetzt: ein neues Logo, ein Maskottchen, die bunte Kuh, ein offenes Haus mit  Kunstkaffee zu den Öffnungszeiten, mehr Besucher, Kunstvermittlung für Schüler, regelmäßige und kreative Arbeitskreistreffen, Aktzeichnen, Kooperationen mit Vereinen… Frischer Wind für die Kunst!

    Seitdem wächst der Verein zusehens wieder, wenngleich wie überall in den Vereinen junge Leute fehlen – solche, die sich wie am Anfang der Küfis vor 50 Jahren voller Enthusiasmus neue Ziele setzen!

    Doch auch wir, die „Alten“ sind frisch und lebendig und werden nicht müde, unsere Zeit und ehrenamtliche  Arbeit in die Kunst zu stecken!  Allen Mitgliedern und Freunden, die sich an dieser Aufgabe beteiligen, ein herzliches Dankeschön!


     

    Der Verein "Künstler der Filder e.V." kuratiert und organisiert jährlich fünf Ausstellungen in der Städtischen Galerie Filderstadt. Filderstadt in Baden-Württemberg nahe Stuttgart hat ca. 46.000 Einwohner.